Liebe Gemeinde,
nun ist 2009 wirklich zu Ende, Geschichte so zu sagen, aus und vorbei. Aber wir wollen nicht traurig sein. Es waren spannende, bewegte, oft auch tragische und peinliche 12 Monate, die dann kurz vor Toreschluß noch einmal einen elektrisierenden Höhepunkt fanden.
Um es auf den Punkt zu bringen, Deutschland hat große und weniger große Zeiten erlebt. Kaum war im Frühjahr zwischen Rhein und Oder ein Superstar gefunden, wurde schon in Niedersachsen ein neuer Meister gekürt und zog im Vorort vom Prenzlauer Berg eine Frau wieder in ihren alten Block (in diesem Fall mit “ck“) ein. Aber so toll dies auch alles auf den ersten Klick gewesen sein mag, diesem Dreigestirn teutonischer Nationalgeistigkeit ist es nicht gelungen das Land dauerhaft mitzureißen. Es konnte ihnen auch nicht gelingen, ihr Scheitern war klar, zwangsläufig, zeichnete sich ab, musste sogar sein. Fehlte es ihnen allen doch an der reinen, der göttlichen Kraft den Massen die Augen zu öffnen und für all immer da eine neue Zeitrechnung zu beginnen. Dazu brauchte es eines anderen Kaliebers.
Auch dem glorreichen Sieger von „Unsere Besten 2009“ – dem Mitmachweb – drohte in den Augen Unbedarfter ein solches Schicksal. Schließlich wurden auch hier immer und immer wieder die gleichen Floskeln runter gebetet, so lange, bis die eigentlich warmen, ja fast zwischenmenschlich-lieblichen viralen Lagerfeuer zu erlöschen drohten. Aber anders als unser Dreigestirn, das mit (Säulen-)Heiligen wie Bohlen, Beckmann, Bild vergessen in der Hölle des Gedruckten schmoren soll, wird das Web von weit weiseren Propheten durch die Untiefen der Zeit gelenkt. Diese Webopheten wissen über die Leere in ihrer Mitte, das geistige Nichts sich viralisierender Blogs. Aber sie wussten auch um eine himmlische Macht, die die Mitmach-Jünger sammeln, sie reinigen und zu den Weiden des weisen Webens führen würde. Ganz versteckt, und doch eigentlich offen, predigten sie die Ankunft ihrer Götter. Sie schrieben, posteten und bloggten ihre frohe Botschaft, hängten sie sogar verklausuliert direkt an den Namen ihres Erlösers – des großen Vater Web – an.
Jeder, der mit zwei Fingern ein iPhone halten konnte, hätte wissen können, dass 2.0 mehr bedeutete, als eine schiere Marketing(-sprech)blase. Hinter diesen zwei Ziffern verbarg sich das himmlische Versprechen der Webopheten, eine versteckte Ankündigung. Sie predigten: Zwei Heilige würden kommen, Söhne des virtuellen Firmaments, und mit ihnen würde eine neue Zeitrechnung beginnen, ein neues Jahr 0 auf der Welt Einzug halten. 2.0 - so einfach, so simpel, und doch so versteckt, dass selbst Dan Brown nicht drauf gekommen ist.
An einem grauen Tage im November war es soweit, es vollzog sich in dem seither und fürderhin so besungenen Jahres“0“ die Niederkunft von Bimmel und Bommel. Sofort gingen sie ans Werk. Mit Erfolg. Die Welt ist seitdem eine andere, bessere geworden. Bis auf wenige Ewiggestrige huldigt schon heute jemand mehr dem alten Götzen „Glücksnuss“. Aber noch sind nicht alle bösen Geister gebannt. Also, habt keine Angst, Ihr lieben Bloghools, Brinas und wie Ihr treuen Jünger der ersten Stunde alle heißt. Bimmel und Bommel lassen Euch nicht alleine. Wir werden unsere heilige Mission fortsetzen, fortsetzen auch im Jahre 1 nach Bimmel-und-Bommel-Geburt, oder wie es nach neuer Schreibweise heißt: im Web 2.1
Versprochen,
Euer Bommel
Freitag, 8. Januar 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen