Dienstag, 1. Dezember 2009

Der Anfang ist gemacht

Lieber Bommel,


das ist er also, mein erster Blog-Eintrag – nicht nur in diesem Blog, sondern überhaupt. Ich wähne mich in einer Linie mit solch großen Autoren wie Shakespeare, Hemingway oder John Niven: jungfräulich weiß liegt die leere Seite noch vor mir und wartet darauf, mit geistreichen Inhalten gefüllt zu werden. (Wahrscheinlich scheiden Shakespeare und Hemingway dann doch aus, da ich mich eines Textverarbeitungsprogramms bediene, das die beiden wohl nicht besaßen und mich statt Tintenfass und Schreibmaschine ein Cursor erwartungsvoll anblinkt.) Trotzdem habe ich mich wie jeder Autor der zentralen Aufgabe zu stellen, ein Thema – bzw. im Geiste dieses Blogs eben „kein Thema“ – zu finden, über das sich schreiben – Pardon – bloggen lässt.

Es sollte natürlich eine gewisse geistige Brillianz besitzen bzw. sich durch ein außergewöhnlich hohes Niveau auszeichnen. Es müsste etwas noch nie Dagewesenes sein und mitunter sogar einen Nutzen für die ganze Gesellschaft haben. Wenn man etwas schreibt, will man natürlich auch, dass es jemand liest. Sprich das Thema hat den Leser gefälligst zu fesseln…

Die Messlatte hängt dementsprechend hoch, denn welches Thema ist es Wert, dass man darüber bloggt? Noch wichtiger: In welchem Thema habe ich eine derartige Kompetenz, dass ich mit einem elaborierten Expertentum glänzen kann? Worin kenne ich mich besonders gut aus, wo liegen meine Stärken?

Ich meine, ich habe insgesamt 14 Jahre das deutsche Schulsystem genießen dürfen – die achte Klasse nicht zuletzt aufgrund der Kurvendiskussion gleich zwei Mal. Im Anschluss habe ich gar ein Studium der Geisteswissenschaft absolviert. Da darf man doch erwarten, dass ich mich in vielen Bereichen auskenne, oder? Ich lese ganz gerne – gerade das Buch, das Du und die Kollegen mir geschenkt haben, aber Blogs über Bücher gibt es leider schon zu genüge – und wahrscheinlich bessere, als ich das machen könnte. Vielleicht dann doch über gesellschaftliche Themen wie Politik, Geschichte oder gar Umwelt? Aber wen interessiert mein Senf, den ich zu diesen Sachverhalten beizusteuern habe? Auch habe ich die komplette Star-Wars-Saga gleich mehrere Male, und einmal sogar am Stück, angeschaut, aber wie ich gesehen habe, gibt es sogar schon ein ganzes Wiki, die sogenannte Jedipedia, über Krieg der Sterne! (Wusstest du eigentlich, dass der Todesstern insgesamt zwei Sepma-30-5-Sublicht-Triebwerke besitzt? Interessant, oder?)

Apropos interessant: Beeindruckend, wie viel Text ich schon geschrieben habe, ohne etwas zu schreiben oder der Themenfindung auch nur einen Schritt näher gekommen zu sein. Wie lang muss solch ein Blog-Eintrag eigentlich sein? Wahrscheinlich ließt diesen Satz hier schon keiner mehr, denn wer hat in diesem Informationszeitalter noch so viel Zeit, sich so lang mit so einem trivialen Quatsch zu beschäftigen? Ich glaube ich kann auch mit Blindtext weiter machen, ohne dass es einer merkt. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus.

Mhm, zumindest sieht er von der Länge schon mal ganz gut aus … der Content. Ein Thema für dieses Blog habe ich aber immer noch nicht. Ich glaube, ich greife da auf eine bewährte Taktik von mir zurück: Ich lass dich erst einmal etwas schreiben und mache mich dann darüber in aller Öffentlichkeit lustig. Ist schließlich auch eine Kernkompetenz von mir. Käffchen?

Liebe Grüße
Dein Bimmel

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