Dienstag, 13. April 2010

Sing Sing mit Big Bimm

In der vergangenen Nach hatte ich einen Alptraum – schlimmer, als Ihr es Euch auch nur im Entferntesten vorstellen könnt. Nein, es ging nicht darum, dass Kollege Bimmel auf irgendeine abenteuerliche Art und Weise zur Weltherrschaft kommen will. Osama Bin Bimmel könnte ich noch ertragen – ich würde es sogar lieben, dann wäre er endlich weg. Erdloch, Afghanistan, besser geht’s nicht. Kann er den Taliban mal schön mit seinem Gebrubbel auf den Sack gehen. Da hätten sich die Richtigen gefunden!

Mein Traum war aber genau das Gegenteil. Ich saß mit dem Kollegen zusammen im, tja, im Knast. Doppelzelle, zweiter Stock, Block Endloswiederholungstäter. Direkt neben Gottschalk/Bohlen auf der einen und einem gewissen ENI (jetzt wisst Ihr, wo der abgeblieben ist) auf der anderen Seite! So eine Scheiße kann ich Euch sagen. Anders als diese Unterhaltungsverbrecher deutscher Samstagsabendprovenienz waren wir jedoch nicht als geheime Anführer eines internationalen Volkverdummungssyndikats (wie bei Bimmel eigentlich zu vermuten) verknackt, sondern als, na ja, so richtig habe ich das nicht verstanden. Gerichtsdiener waren zu uns gekommen und hatten uns mitgeteilt, dass wir verhaftet sein. Warum, wurde uns nicht mitgeteilt. Auch war nicht ganz klar, wen das Gericht, das sie geschickt hatte, eigentlich meinte. Angeklagt war ein B. So sind wir halt zusammen eingefahren.

Und dann saßen wir dort. Tag und Nacht. 24-Stunden-Bimmel-Flatrate für mich.
Da hab ich Seiten von ihm kennen gelernt, die selbst mir unbekannt waren. So kommentiert der feine Herr jede einzelne Bewegung (und anscheinend auch jeden Gedanken), die er macht aufs nachdrücklichste. Gut, mögt ihr sagen, das können über den Tag verteilt ja nicht zu viele sein, aber gerade darin liegt die verheerende Wirkung. "Bimmel der Plötzliche" könnte man ihn auch nennen. Denn er überfällt einen fast Raubtierartig immer dann, wenn man es am wenigsten vermutet. Mit Urgewalt kommen dann Sätze wie: „So, jetzt holt der liebe, alte Bimmelmeister sich mal ein fein, feines Kääffchen. UhiUhiUhijujuhi…Na wer hat denn hier aus meinem Becherchen getrunken, das ist ja ganz verkrustet am Boden. Das muss der Bimmel jetzt aber mal sisasauber machen.“ Oder: „Herhören, herhören, herhören Bimmel loooves Bimmel, Bimmel looooves only Bimmel.“ Gleichen Inhalts, nur andere Phonstärke ist auch: „Wer ist Geilster? Mhh, wer ist Allergeilster? Ich, ich bin Geilster. Bimmel ist Geilllllllllllllllster. Hörst Du Bohlen, Bimmel ist absolut Geilster!!!“ Nicht schlecht, oder? Mein Alltime-Favorite ist und bleibt aber das maschinengewehrhaft vorgetragene „Ja“ Und das geht so: „Jaaa, Jahh, Jajaja…Jaaaah, Ja, JaJaJa, Jaaahhhh, Ja…!“. Am Anfang habe ich noch gedacht, da kommt noch irgendwas, wozu Bimmel so entschieden Ja sagt, aber Pustekuchen. Bimmel sagt Minutenlang einfach nur „Ja“. Wahnsinn, oder?

Gott sei Dank bin ich irgendwann dann doch aufgewacht – schweißgebadet. Ein Klingeln hatte mich aus dem Schlaf gerissen. Als ich aufmachte standen vor der Tür zwei Herren und wollten einen B. sprechen.

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